Energiegeladen stattt ausgebrannt Energiegeladen stattt ausgebrannt

Kollektiv erhöhter Stresspegel
Burnout und psychosomatische Erkrankungen nehmen zu

Aktuellen Studien zufolge leiden immer mehr Berufstätige an Stress und totaler Erschöpfung, immer mehr erleben den Absturz in den Burnout oder sie fühlen sich kurz davor. Die Gründe sind vielfältig. Sie liegen in aller Regel in einer Kombination aus situativen Faktoren und persönlichen Dispositionen. Zu den äußeren Faktoren gehören veränderte Arbeits- und Umweltbedingungen wie Beschleunigung, erhöhter Leistungsdruck, gestiegene Erwartungen an Verfügbarkeit und persönliche Flexibilität, Überlastung durch Personalabbau und Rationalisierungsmaßnahmen und Informationsflut. Durch ständige Erreichbarkeit (Email, Handy usw.) fehlen häufig auch die Abgrenzung zwischen Arbeits- und Freizeit und damit auch klare Phasen der Erholung und Regeneration. In jedem Fall jedoch bleibt es dem Einzelnen überlassen, eine individuell angemessene und selbstverantwortliche Antwort auf die jeweiligen Umstände zu finden.

Erschöpfte Männer
Zu den persönlichen Stress-Dispositionen speziell von Männern trägt jedoch auch das geänderte Rollenverständnis als Mann bei, welches sich in den letzten Jahrzehnten dauerhaft im Wandel befindet. Es ist vielfältiger, zugleich jedoch auch unsicherer geworden. So findet man unter männlichen Burnout Patienten auf der einen Seite (weiterhin) den klassischen Karrieretyp, der seine gesamte Energie und Zeit in den Beruf steckt und der über sein oft aggressives Karrierestreben sämtliche anderen Lebensbereiche vernachlässigt. „Profi im Beruf, privat Amateur“, durch diese Einschätzung ist er oft treffend charakterisiert. Da die Wahrnehmung auf das berufliche Fortkommen eingeengt ist, ereilt ihn häufig „völlig überraschend“ von einem Tag auf den anderen die Krise. Durch das plötzliche Versagen der körperlichen Kräfte, massive psychosomatische Symptome (wie zum Beispiel Angstattacken, Weinkrämpfe, Kopf-, Rücken-, Magenschmerzen, Verdauungsleiden, Herz- Kreislaufsymptome) oder auch durch das Wegbrechen von Ehe und Familie.

Ein neuzeitliches Phänomen: Der Nice Guy
Auf der anderen Seite gibt es unter Männern heutzutage viel mehr weiche und empathische „Nice Guys“. Sie sind bemüht, stets verständnisvoll zu sein und es allen recht zu machen. Konflikten gehen sie lieber aus dem Weg. Für Kolleginnen sind sie einfühlsame Zuhörer, sie entwickeln jedoch häufig wenig Eigeninitiative und Durchsetzungskraft. Ebenso wie viele - ebenso gefährdete - perfektionistische Idealisten erschöpfen sie sich in dem Bemühen, es beruflich jedermann recht zu machen und darüber hinaus all den vielfältigen tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Forderungen an sie in ihrer Rolle als Vater und Mann gerecht zu werden. Die Fähigkeit, sich falls notwendig klar abzugrenzen und souverän die Führung in ihrem privaten wie auch beruflichen Leben zu übernehmen, fehlt ihnen. Für diese Männer ist es vorrangig, einen positiven Zugang zur eigenen aggressiven Kraft zu finden und zu lernen, sie angemessen und zielgerichtet einzusetzen. Eigene klare Standpunkte beziehen, für sich selbst wichtige Entscheidungen zu treffen und diese selbstbewusst vertreten, dies sind wichtige Lernfelder für sie.

Belastende Lebensereignisse
Als dauerhafte unterschwellige Belastungsfaktoren und Energieräuber wirken darüber hinaus sowohl bei vielen Karrieretypen als auch bei Nice Guys verdrängte seelische Konflikte und  bedeutsame Lebensereignisse und -veränderungen, die emotional nicht verarbeitet wurden. Durch eine völlig außenorientierte Lebensführung werden die mit ihnen verbundenen Emotionen und Gefühle abgekoppelt und aus der Selbstwahrnehmung verbannt. Erst durch den kräftemäßigen Zusammenbruch und das hierdurch erzwungene Innehalten drängen sie ins Bewusstsein. Eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme ist es daher, die eigene Selbstwahrnehmung zu verbessern und solche etwaigen latenten Belastungsfaktoren aufzulösen. Hierfür stehen heutzutage eine Reihe von neueren, hoch wirksamen Kurzzeitverfahren für Therapie und Coaching zur Verfügung. Sie arbeiten lösungsorientiert und können in den meisten Fällen eine aufwändige und langwierige Psychotherapie ersetzen.

Burnout kommt selten unangekündigt
Völlige Erschöpfung und Burnout kommt in den wenigsten Fällen völlig unangekündigt. Erste Anzeichen sind zum Beispiel erhöhte Reizbarkeit, Unzufriedenheit, verminderte Libido, Schlafstörungen,  Körpersymptome ohne medizinischen Befund (Kopf, Rücken, Magen, Herz usw.), das Gefühl der Überarbeitung, mangelnde Regenerationsfähigkeit, verringerte Kreativität, geminderte Leistungskraft, sozialer Rückzug, vermindertes Selbstwertgefühl, Suchtverhalten (Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten, Fast Food). Spätestens, wenn Sie mehrere dieser Warnhinweise zugleich bei sich feststellen, sollten Sie sich über sinnvolle Vorsorgemaßnahmen Gedanken machen.

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